Würzburger Forum der Kontemplation e. V. (WFdK)

Schwerpunkt: Instrument sein

 

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helge burggrabe

 

Helge Burggrabe
Schwerpunkt: Instrument sein


Der Komponist Helge Burggrabe schreibt über die Welt als Klang und über Zusammenhänge von Musik und spiritueller Erfahrung.
Musik und Gesang könnten den Menschen – als klingendes Instrument – in die Erfahrung von Einheit führen. (E.V.)

 Ich bin die Stille
das Unfassbare, Unsagbare
die gefüllte Leere
Ich bin der Urgrund des Seins
der Ur- Klang, aus dem alles Leben
hervorgeht


Helge Burggrabe

 

Musik ist für die Menschen eine wesentliche Tür, mit dem Heiligen und Nichtnennbaren in Berührung zu kommen.
Mehr noch: Musik öffnet den Raum für eine Erfahrung, die wir Menschen auf den unterschiedlichen spirituellen Schulungswegen
suchen: sich selbst als Teil der Schöpfung, als Teil des großen Ganzen
zu erleben. Die indische Formulierung „Nada Brama“ – die Welt ist Klang – bringt es auf den Punkt. Dass dies mehr als eine poetische Umschreibung der Weltzusammenhänge ist, zeigen moderne Forschungen im Bereich der Quantenphysik. Hier erhalten wir von wissenschaftlicher Seite Bestätigungen für ein altes, intuitives Wissen,
dass die Dinge miteinander verbunden und in gegenseitiger Wechselwirkung sind.
Insofern ist Musik nicht nur eine universelle Ausdrucksform des Menschen, sondern seit jeher eine Möglichkeit, sich selbst als ein Instrument zu erleben, das in vielfältiger Resonanz mit seiner sichtbaren
und unsichtbaren Mitwelt steht. Es verwundert daher nicht, dass die Musik
in allen Jahrhunderten eine wesentliche Rolle bei kultisch-religiösen Ritualen eingenommen hat, also bei dem Versuch, mit dem Transzendenten in Resonanz zu kommen. Auch für uns heutige Menschen
kann das eigene Singen und Musizieren und das Bewusstwerden, selbst ein Instrument zu sein, ein tiefes und essentielles spirituelles Erlebnis sein.

Kosmogonien – Alles ist Schwingung
Auch wenn es das Vorstellungsvermögen übersteigt, so haben sich Menschen zu allen Zeiten Gedanken gemacht, wie wohl die Welt entstanden sei. Es ist interessant, dass in den Kosmogonien unterschiedlicher Kulturen dabei immer die Schwingung eine wesentliche Rolle spielt.
Im biblischen Kontext spricht der Genesis-Text von Tohuwabohu und Urmeer, also einer chaotischen Urmasse und der Bewegung darüber:

Am Anfang schuf Gott
den Himmel und die Erde.
Die Erde aber war noch
Tohuwabohu,
und Finsternis war über
dem Urmeer,
und Gottes Hauch war
in Bewegung
über den Wassern.

 

Nach dieser Vorstellung entsteht Leben aus der Begegnung von Geist und Materie, umschrieben mit Windhauch und dem Element Wasser. Es beginnt mit dunklem Chaos und der Bewegung des Windes, bevor alles weitere Leben entsteht.
Die indische Kosmogonie geht noch einen Schritt weiter zurück und erzählt von einem goldenen Ei, einem Ur-Ton vor der Erschaffung von Wind und Wasser. Hier entstand die Welt tatsächlich aus Schwingung,
aus Tonwellen, die sich kreuzten und dann „miteinander spielend den nebelartigen Leib der Welt zu weben begannen.“
Brahma im formlosen Bereich der reinen Gedanken, zeigte sich zum ersten Mal als goldener Embryo des Tons. Er war ein Laut, der durch das Nichts hinausschwang und zu sich selbst zurückkehrte.

Als sich die Tonwellen kreuzten, entstanden Wasser und Wind, die miteinander spielend den nebelartigen Leib der Welt zu weben begannen. altindisches Rigveda: Aksara Brahman Zudem heißt es in der indischen Mythologie, dass dieser reine Klang als erste Manifestation des Schöpfungsgedankens Brahmans dann als rhythmisch bewegte und bewegende Ursubstanz in allen Dingen der Welt und im Menschen Gestalt annahm.

Im Schöpfungsmythos der Achomawi- und Atsugari-Indianer erschuf der
Weltschöpfer die Welt durch seinen Gesang.
Im ägyptischen Schöpfungsmythos entstand die Welt durch den Lichtschrei der singenden Sonne und das gewaltige Lachen des Thot, der auch der Gott der Musik ist, und klingt in einem dunklen, nicht  beschreibbaren Klang weiter.
Folgen wir diesen poetischen Bildern von der Entstehung der Erde, ist jede auf den Ur-Impuls folgende Evolution eine Entfaltung und Weiterentwicklung auf Grundlage von Schwingungsprinzipien.
Auch in der Antike und beispielsweise in den großen Kathedralschulen des Mittelalters war die Überzeugung weit verbreitet, dass alles Seiende durch Schwingung, Rhythmus und Zahlenverhältnisse hervorgebracht
und konstituiert ist. Es ist die Vorstellung, dass sich das göttliche Mysterium, ES, das Nicht-Nennbare, das so viele unterschiedliche Namen von uns Menschen bekommen hat, in die Welt der Erscheinungen hinein
offenbart, indem es sich teilt, mitteilt und in allen Teilen als Klang weiterschwingt.
ES durchtönt gleichsam die ganze Welt.
Auch die Urknall-Theorie der heutigen Wissenschaft gebraucht einen musikalisch-akustischen Begriff, um zu erläutern, wie sich das Weltall gleich einer Schallwelle in alle Richtungen ausdehnt.
So unterschiedlich die Ansätze eines Quantenphysikers und eines Meditationsmeisters auch sind, sie kommen doch zu einer verblüffend ähnlichen Erkenntnis: Die Existenzform der Welt ist Bewegung und
Prozess. Es gibt letztlich keinen Stillstand, sondern nur Umwandlung von Form, alles pulsiert. Diese Gestaltbildungsprozesse basieren auf Schwingungsvorgängen und Resonanzeffekten. Poetischer gesagt: Die
Welt ist Klang, der alles durchdringt.

 

Harmonikale Gesetzmäßigkeiten
Bei einem solchen harmonikalen Ansatz wird die Welt im Innersten durch die Zahl zusammengehalten, denn die Zahl ist die Grundlage von allen Maßverhältnissen, durch sie lässt sich Schwingung, Rhythmus und Klang benennen und definieren.
Der römische Philosoph Boethius, geboren um 480 in Rom, formulierte es so:
Alles, was aus der ursprünglichen Natur der Dinge hervorgeht, ist durch das Gesetz der Zahl geprägt. Denn dieses ist das höchste, im Sinne des Gründers enthaltene Vorbild. Daher entfaltet sich die Vierzahl der Elemente, daher der Zeitenwechsel, der Gestirne Bewegungen und
des Himmels Lauf…
Und auch für Augustinus ist die Zahl konstituierend für alle Erscheinungen,
wenn er sagt:
„Alle Wesen haben Gestalten, weil sie Zahlen haben. Nimm ihnen diese und sie werden nichts sein. Woher anders sind sie als von dort, woher die Zahl ist. Steckt doch in ihnen so viel Essenz, wie sie abgemessen
sind.“
Daraus folgte, dass man die Eigenschaften und Wesenheiten der Zahlen studieren musste, um die Welt im Ganzen und den Menschen als Teil des Ganzen zu verstehen.

 

Die Sieben Freien Künste, der zentrale Fächerkanon der Antike und später auch der großen Kathedralschulen des Mittelalters, bestanden daher aus vier Zahlenwissenschaften (das Quadrivium) und drei Wortwissenschaften (das Trivium).

 

 Die vier Zahlenwissenschaften umfassten die Arithmetik (die Lehre davon, wie sich die Zahlen untereinander in Bezug auf ihre Teiler, Proportionen etc. verhalten), die Geometrie (die Lehre davon, wie sich
die Zahlen in Fläche und Raum manifestieren), die Astronomie (die Lehre davon, wie sich die Zahlen mit ihren Proportionen im Kosmos, in den Gestirnen und Planeten zeigen) und als vierte Disziplin: die Musik. Letzteres mag überraschend erscheinen, doch genau an diesem Punkt
wird deutlich, wie sehr die Welt als harmonikal und von musikalischen Prinzipien durchdrungen erlebt wurde. Das Studienfach der Musik teilte sich in drei Bereiche:
Die unterste Ebene war die musica instrumentalis, die dem heutigen Verständnis von Musik entspricht und die Schulung des Gesangs oder das Erlernen von Instrumenten umfasste. Die mittlere Ebene der musica humana befasste sich mit den Rhythmen im Menschen (dem Körperaufbau oder auch dem Tag/Nacht- oder Herz/Lungen-Rhythmus u.a.). Die dritte Ebene schließlich war die musica mundana, die Weltenmusik, die gegeben ist in den Elementen (Zahl, Gewicht und Maß
der Elemente), in den Planeten (Stellung, Bewegung und Wesensart der Planeten) und im Zeitverlauf, der sich wiederum aufgliedert in Tageslauf, Monatslauf und Jahreslauf.
Dem antiken Philosophen und Forscher Phythagoras (6. Jh. v. Chr.) kommt dabei eine wichtige Rolle im Fach der musica zu, da ihm die Entdeckung
der Entsprechung von Zahl und hörbarem Intervall zugesprochen wird. Das Messinstrument für diese Untersuchungen war das Monochord („Einsaiter“). Unterteilte man das Monochord in unterschiedliche
ganzzahlige Proportionen, konnte man jeweils ein bestimmtes Ton-Intervall hören.
Bei der Halbierung einer Saite, also bei einem Zahlenverhältnis von 1 : 2, erklingt beispielsweise immer das Intervall einer Oktave. Insofern ist die Musik die Manifestation der Zahl ins Hörbare hinein, während Geometrie und Astronomie die Manifestation der Zahl ins Sichtbare hinein sind. Die Architektur als bewusste Weiterführung der Geometrie durch den
Menschen wurde daher oft als mit der Musik verwandt erlebt,  gewissermaßen als gebaute Musik oder auch als „gefrorene Musik“ (Wilhelm von Schlegel, 1767-1845).

 

Architektur und Musik sind Schwestern, beide Kinder der Zahl:
Die Architektur spiegelt die ewige Harmonie wider und die Musik ist deren Echo.
(nach Augustinus)


Nach einem solchen harmonikalen Weltverständnis ist die ganze Wirklichkeit auf allen feinstofflichen bis grobstofflichen Ebenen geprägt von musikalischen Strukturen, weshalb vielfältige Entsprechungen zu finden sind zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos: wie im Großen so im Kleinen, wie oben so auch unten, wie im Himmel, so auf Erden usw.
Folgt man dieser Logik, so ist der Mensch selbst ein Mikrokosmos von Rhythmen, der eine Entsprechung findet in den Rhythmen des  makrokosmos Erde wie auch des Mikrokosmos der geistigen Welt.
Der Mensch ist eingebunden in harmonikale Strukturen, die ihn umgeben und mit denen er gleich einem Instrument in Resonanz geht.

„Alle Musik, wie sie auf Melodie und Rhythmus beruht, ist der irdische Stellvertreter der himmlischen Musik, die sich im Rhythmus der ursprünglichen Idee bewegt.“
(Plotin 205-279)


Gestaltbildung durch Schwingung
Der in der Antike und im Mittelalter weit verbreitete harmonikale Ansatz, der auch noch die Grundlage der Forschungen von Johannes Keppler war, wie er es in seinem Hauptwerk der „Harmonices mundi“ (Weltharmonik, 1619) ausformuliert, bekam eine konkrete Bestätigung durch die Entdeckung der Klangfiguren des Naturforschers Ernst F. Chladni (1756-1827).
Er versetzte eine Glas- oder Metallplatte mit einem Violinbogen in Schwingung und beobachtete erstaunt, dass der auf der Platte befindliche Sand sich wie von Zauberhand in Muster und Strukturen ordnete.
Mit den systematischen Forschungen von Hans Jenny (1904-1972) und in heutiger Zeit von Alexander Lauterwasser (*1951), die zudem die Wirkung von Klang auf flüssige Medien untersuchten, konnte das Phänomen der Formbildung in Materie durch Tonschwingungen weiter nachgewiesen
werden.
Dabei zeigt sich, dass die Wechselwirkung von Schwingung und Materie einem komplexen, dynamischen System entspricht, das immer sowohl Ruhe als auch Bewegung, Ordnung als auch Chaos enthält.
Die Gestaltbildung ist daher nicht additiv und linear, sondern ein  erstaunlich ganzheitlich-dynamischer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt.
Die Sandkörner oder Wasserteilchen werden durch die eingebrachte Schwingung in große Bewegung versetzt und zugleich etablieren sich durch den Kontrast von Schwingungsbäuchen und Knotenlinien
Muster, Strukturen oder stehende Wellen mit teils komplexen symmetrischen Formen. Die zunächst ungeordnete Materie nimmt durch den Einfluss von Klang Formen an, wie wir sie aus der Natur kennen als Spiralen bei Schneckenhäusern oder Tannenzapfen, als Muster bei Schildkrötenpanzern und vor allem als Zahlenstrukturen bei der Anordnung von Blütenblättern (wie beispielsweise die 5-blättrigen Rosengewächse).
Es wird deutlich, dass die Natur als lebendiger Organismus durch Ordnungsprinzipien geprägt ist, die der gestaltbildenden Wirkung von Schwingung entsprechen. Poetischer ausgedrückt: Die Schöpfung ist wie Klang, der zu Materie geronnen ist, und in den Formen der Natur ahnen wir den Gesang des göttlichen Geheimnisses.
Mich selbst überkommt da immer wieder auch ein Schauer der Ehrfurcht, wenn ich mit meinen Instrumenten in dem Forschungsraum von Alexander Lauterwasser und mittlerweile auch bei gemeinsamen Konzerten erleben durfte, wie unmittelbar Wasser auf musikalische Schwingung reagiert. Was mir bei allem Staunen vor allem vor Augen geführt wurde, ist die enorme Sensibilität und Empfänglichkeit
von Wasser. Wenn man sich nun bewusst macht, dass der Wasseranteil im menschlichen Körper beim Kleinkind 85 Prozent und auch im hohen Alter immer noch 50 Prozent beträgt, dann wirkt Schwingung auch im Menschen in hohem Maße gestaltbildend.
Der Mensch wird in jedem Augenblick geprägt von der akustischen
Umgebungssituation, seien es Geräusche, Klänge oder Worte. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass es nicht egal ist, mit welchen akustischen Einflüssen wir uns umgeben und wie wichtig dabei auch
Zeiten der Stille sind, die auf den Organismus ordnend und regenerierend wirken.
Gehen wir von der Metapher des Menschen als Instrument aus, so sind es diese vielfältigen Impulse durch Geräusche, Worte, Stille und Musik, die unseren Innenraum anreichern und die eigene Lebensmelodie
entscheidend prägen.
Mensch als resonanzfähiges Instrument Das klangvolle Wort für dieses Phänomen der wechselseitigen Beeinflussung und Wirkung ist Resonanz, das aus dem Lateinischen übersetzt Widerhall bedeutet.
Resonanz ist dann gegeben, wenn ein ausgesendeter Impuls in einem anderen, schwingungsfähigen System eine Reaktion hervorruft, so dass dieses mitschwingt oder mittönt. Wenn wir im Zwischenmenschlichen
von Resonanz sprechen, gebrauchen wir dieses Wort im gleichen
Sinne: Eine Handlung oder ein Wort ruft im Gegenüber eine starke positive oder auch negative Reaktion hervor. Befinden wir uns mit einem anderen Menschen tatsächlich auf gleicher Wellenlänge, kann das  Gleichschwingen zu einem Einheitserlebnis führen, das zutiefst berührt. Rainer Maria Rilke spricht davon in seinem bekannten „Liebes-Lied“, das ein wahres Resonanz-Gedicht ist:

Wie soll ich meine Seele halten,
dass sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie hin heben
über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie
bei irgendwas Verlorenem
im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt,
wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt,
dich und mich,
nimmt uns zusammen
wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument
sind wir gespannt?
Und welcher Geiger
hat uns in der Hand?
O süßes Lied.


In diesem Gedicht wird nicht nur der Gleichklang als eine besonders intensive Form von Resonanz beschrieben, sondern das Bild des Menschen als Instrument gebraucht. Und eine ganz wesentliche Eigenschaft von Instrumenten wird dabei deutlich: Instrumente klingen nie aus sich selbst heraus. Es braucht immer einen Impuls von außen oder eine Spielerin oder einen Spieler, wodurch das Instrument zu
klingen beginnt.
Gerade in diesem Punkt entspricht die Metapher des Instrument-Seins einer wichtigen spirituellen Erfahrung: Es scheint letztlich eine Illusion zu sein, dass wir Menschen alles im Griff haben könnten und unser Leben umfassend selbst gestalten.
Vielmehr können wir uns wie ein Instrument einstimmen und vorbereiten,
doch die große Symphonie des Lebens wird von einer größeren Kraft gespielt und ist unvorhersehbar. „Es sind nicht wir, die durch das Leben gehen, es ist das Leben, das durch uns geht“, stellt der Sufimeister
Hazrat Inayat Khan treffend fest. In diesem Sinne könnte unser wichtigster Beitrag als Mensch vor allem darin bestehen, dem Leben möglichst wenig (mit unserem Ego) im Weg zu stehen, sondern im Fluss des
Lebens zu sein und dabei immer durchlässiger
und resonanzfähiger zu werden.
Es handelt sich um eine Grundhaltung des Lauschens und Empfangens, die allem eigenen Tun und Gestalten vorausgeht. Ich möchte zunächst leer werden wie eine Schale, damit ich gefüllt werden kann. Ich möchte die Eigengeräusche meiner Gedanken in eine Ruhe bringen, so dass eine größere Stimme durch mich sprechen kann.
Bei den Kopten gibt es die schöne Redewendung: „Lass deinen Mund stille sein, dann spricht dein Herz. Lass dein Herz stille sein, dann spricht Gott.“ Die spirituelle Praxis der Kontemplation und anderer Formen von Zeiten der Stille ist eine Einübung in meine Empfangsbereitschaft, die mich befähigt, auf einer tieferen Ebene in Resonanz zu gehen mit allem Sein um mich.


Ich halte inne, werde still und lausche
mit meinem Ohr, mit meiner Seele,
mit jeder Faser meines Seins.
Ich lausche und öffne Raum um Raum,
mach meine Seele weit und weiter,
damit die Stille einziehe
und mich ganz erfasse,
die lebendige Stille allen Seins.
Meine Seele lauscht hinein
in jenes Unhörbare,
das wie der Klang der Stille
in allen Dingen lebt.
Meine Seele schaut hindurch
auf jenes Unsichtbare,
dass wie die Vielgestalt der Stille
sich in allen Dingen zeigt.
Da geschieht es,
manchmal nur für Augenblicke:
Was eben noch getrennt erschien,
durchdringt sich
und wird zum Ineinander,
zum Einklang in der Fülle aller Töne,
Farben, Formen.
Was eben noch
von mir getrennt erschien,
durchdringt mich, lässt alle Saiten
meiner Seele schwingen
und mich mit mir und allem
ganz im Einklang sein.


Helge Burggrabe

 

Die Grundhaltung des Lauschens und Empfangens wird zu einem Erfasst-Werden, einem Durchdrungen- oder Durchtönt-Werden. Die Sprache kommt hier an ihre Grenze, denn es handelt sich um ein
Einheitserlebnis, das Trennungen aufhebt und eigentlich jenseits des überhaupt Beschreibbaren ist, da jede Benennung nur einengt. Dies ist der Moment, in dem ich mich tatsächlich zutiefst als Instrument erleben kann und damit ganz Person werde, ein Durchtönter. Denn das Wort Person kommt vom Lateinischen personare, übersetzt durchtönen.
Wer durchtönt wird, gerät selbst in Schwingung – wie ein Klang, der darauf
gewartet hat, endlich angestoßen zu werden und lostönen zu dürfen. Mit den poetischen Worten von Joseph von Eichendorff:

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst Du nur das Zauberwort.

 

In diesem Sinne träumt in jedem Menschen eine Lebensmelodie, die geweckt werden möchte, um zu klingen. Die Seele möchte singen. Und das Zauberwort, das es zu treffen gilt, könnte heißen: in Resonanz
sein.
Von dieser Sehnsucht der Seele, durch Musik geweckt und lebendig zu werden, erzählt auch folgende Legende aus dem alten Persien von der
Erschaffung des ersten Menschen:


Gott schuf eine Statue aus Ton und forderte die menschliche Seele auf, in diese Statue zu schlüpfen. Doch der Seele war dies viel zu beengend, sie wollte frei und nicht so begrenzt und gebunden sein. Da rief Gott seine Engel herbei und wünschte von ihnen, wunderbare Musik zu spielen.
Von dieser Musik wurde die Seele ekstatisch bewegt und schlüpfte schnell in den Körper, um die Musik noch intensiver und unmittelbarer zu erfahren. (Hafiz)


Die Seele liebt demnach die Freiheit, aber sie nimmt die Begrenzung in Kauf, da sie den Körper als Resonanzraum braucht, um die Musik des Lebens intensiver erleben zu können. Und jedes Mal, wenn nun Musik erklingt, gerät die Seele im Körper in Bewegung, manchmal bis hin
zur gesteigerten Form von Resonanz, bis zur Ekstase.
Die persische Legende bietet eine poetische Begründung dafür, warum wir Menschen von Musik so sehr berührt werden können. Von biologisch-medizinischer Seite erhalten wir noch eine weitere, ganz konkrete und greifbare Begründung. Bei der Erforschung der Entwicklungsstadien
des ungeborenen Kindes im Mutterleib stellte sich heraus, dass spätestens 20 Wochen nach der Befruchtung das Hörorgan als erstes Sinnesorgan voll ausgebildet ist.
Zu Beginn der Schwangerschaft steht daher die Erfahrung von Rhythmus durch den Herzschlag der Mutter im Vordergrund und mit Beginn des Hörens kommt die Fülle an Geräuschen und Klängen hinzu. Der Arzt und
Hörforscher Alfred A. Tomatis geht aufgrund seiner Forschungen sogar davon aus, dass das Ungeborene bereits kurz nach Lebensbeginn zu
hören beginnt. An der stärksten prägenden Erfahrung für das ungeborene Kind ist zum einen der stets wiederkehrende, verlässliche Herzschlag der Mutter, den ein Kind bis zur Geburt bereits mehr als 25 Millionen Mal gehört hat. Zum anderen konnte Tomatis nachweisen, wie essentiell
prägend der Klang der mütterlichen Stimme auf das ungeborene Kind ist. Beides zusammen sind archaische Erlebnisse von Rhythmus und Klang, die das Ungeborene in der Geborgenheit im Leib der Mutter als verlässliche Konstante über Monate erlebt, bis es zum einschneidenden Erlebnis der Geburt kommt. Wie das Verlassenmüssen eines paradiesischen Raumes muss die Geburt für das Kind ein Erlebnis der Trennung und des Verlustes sein. Einzig die mütterliche Stimme stellt laut Tomatis eine Brücke dar, da sie vom Neugeborenen wiedererkannt wird, vor allem, wenn die Mutter Lieder singt, die sie auch während der Schwangerschaft schon gesungen hat.

Zugleich beginnt aber mit der Geburt eine Sehnsucht, die ein Leben lang andauern wird, den geschützten Raum, dieses Einheitserlebnis, zu dem ganz wesentlich das verlässliche Kontinuum aus Rhythmus und Klang
gehört hat, wiederzufinden. Wenn uns als Kind oder Erwachsener Musik besonders berührt, manchmal auf unvorhersehbare oder unerklärliche Weise, kann es daran liegen, dass wir im Innersten an das vorgeburtliche
Erleben erinnert werden.
Auch aus diesem Grund lässt sich die Bedeutung von Musik für die religiöse Praxis erklären. Im Sinne des lateinischen Wortes „religio“, was wörtlich übersetzt „Rückbindung“ bedeutet, kann Musik eine Brücke schaffen zum Heiligen, Transzendenten, also zu dem geistigen Raum, aus dem wir kommen und in den wir laut Verheißung der unterschiedlichen Weisheitslehren wieder zurückkehren dürfen.


Singen als Muttersprache des Menschen Im griechischen  Schöpfungsmythos heißt es, dass die Götter auf Zeus’ erschaffene
Welt hin erwidern:
„Deine Schöpfung ist groß und prächtig; aber es fehlt eine Stimme, die stark genug wäre, um dieses Wunder loben und preisen zu können. Denn ein Werk ist erst dann vollendet, wenn es gesungen wird.“

Demnach manifestierte sich das göttliche Mysterium als großer Klang in die Schöpfung hinein, doch das Werk ist erst vollendet, wenn das Erschaffene vielstimmig zurücktönt. Diese Antwortfähigkeit der Geschaffenen zu Gott hin ist der Beginn von Gebet und Lobpreis und zugleich eine Art Selbstwahrnehmung Gottes in seiner/ihrer Schöpfung. Alles, was Atem und Geist hat, kann mit seiner/ihrer Stimme antworten
und einen Dank anstimmen, ins Leben gerufen worden zu sein.
Worte und vor allem Gesang sind Möglichkeiten für den Menschen, etwas zum Ausdruck zu bringen, was uns zutiefst bewegt oder berührt.


Das Singen ist die eigentliche Muttersprache aller Menschen: denn sie ist die natürlichste und einfachste Weise, in der wir ungeteilt da sind und uns ganz mitteilen können – mit all unseren Erfahrungen,
Empfindungen und Hoffnungen.
(Sir Yehudi Menuhin)


So wird die eigene Stimme zu einem Ausdrucksmittel der Seele, wodurch ich dem Heiligen um mich und in mir (wieder) näherkommen kann.


Gesang kann in einen Raum führen, den wir Menschen als heilig und heilend empfinden. Wir betreten dann den Raum unserer tiefsten Zugehörigkeit mit allem Lebendigen, mit der Schöpfung. (Helge
Burggrabe)

Dabei ist eine Art von Gesang gemeint, die jenseits von  Bewertungskriterien wie schön oder unschön, richtig oder falsch liegt. Gerade wer in seinem Leben schon einmal fatale Sätze gehört hat wie „Du kannst nicht singen!“ oder „Du bist unmusikalisch!“ darf sich besonders angesprochen fühlen, die eigene Stimme endlich einmal unbefangen
(wieder) zu entdecken.
Stellen wir uns vor, wir seien ein Instrument, das vielleicht längere Zeit in einem Instrumentenkasten auf dem Dachboden gelegen hat und nun hervorgeholt wird.
Der Vergleich mit einem klassischen Musikinstrument ist sehr aufschlussreich, denn dieses besteht aus einem Corpus, einer Tonquelle und einem Resonanzraum.

Das Material des Klangkörpers ist in der Regel aus Holz wie bei den Streich- und Holzblasinstrumenten oder aus Metall wie bei den Blechblasinstrumenten. Die Tonquelle kann eine Saite, ein Fell, ein
Rohrblatt oder ein Labium sein. Prägend für den Klang ist aber nicht nur das Sichtbare und Materielle, sondern auch das Unsichtbare und Immaterielle. Der Resonanzinnenraum besteht als Hohlraum
nur aus Luft, die durch die Tonquelle in Schwingung versetzt wird.

Übertragen wir das auf den Menschen als Instrument, so finden wir auch hier die Verbindung von Körper, Resonanzinnenraum und Tonquelle. Um dieses Instrument zum Klingen zu bringen, braucht es ganz essentiell vor allem eines: den Atem.


Verbindung von Atem, Geist und Gesang
Der Atem ist Grundlage menschlicher Existenz, zwischen dem ersten und dem letzten Atemzug entfaltet sich unser Leben.
Das Atmen ist dabei kein Vorgang, den wir bewusst steuern müssten. Es atmet uns – ohne ein aktives Zutun. Zugleich sind wir durch den Atem mit allen anderen atmenden Lebewesen verbunden. Das hebräische Wort für Atem heißt: Ruach und bedeutet zugleich auch Geistkraft. Folgen wir dieser faszinierenden Wortbedeutung, werden wir Menschen mit dem Atem zugleich auch von Geist erfüllt und beides hält uns am Leben. Das Beatmetwerden ist zugleich auch ein Begeistertwerden.
Für Hildegard von Bingen ist kein Leben ohne die Geistkraft möglich, da sie es ist, die beseelend alles zusammenhält.


Ich bin das heimliche Feuer in allem,
und alles duftet von mir,
und wie der Odem im Menschen,
Hauch der Lohe,
so leben die Wesenheiten
und werden nicht sterben,
weil ich ihr Leben bin.
Ich flamme als göttlich feuriges Leben
über dem prangenden Feld der Ähren,
ich leuchte im Schimmer der Glut,
ich brenne in Sonne,
in Mond und in Sternen,
im Windhauch ist heimliches Leben
aus mir
und hält beseelend alles zusammen.


Hildegard von Bingen

 

In allen Religionen gibt es die Vorstellung einer immateriell-geistigen, gestaltenden Kraft, eines göttlichen Seinsgrundes, der die Welt zusammenhält. In jedem Augenblick wirkt dieses göttliche Geheimnis
in die Welt hinein und der Atem ist vielleicht die unmittelbarste und natürlichste Möglichkeit, sich verbunden und erfüllt zu erleben mit diesem Seinsgrund. Diese Erfahrung kann ergreifend oder gar erschütternd
sein und nicht selten sprechen wir dann von einer spirituellen Erfahrung.
Das ist insofern sehr zutreffend, weil das lateinische Wort für diese alles durchwebende Geistkraft „Spiritus“ ist, woher sich das in unseren Tagen manchmal schon überstrapazierte Wort der „Spiritualität“ ursprünglich herleitet.


Begreifen wir uns als Instrument, entspricht das in tieferem Sinne einer Sehnsucht nach Transzendenz-Offenheit, nach einer Durchlässigkeit, nicht aus sich selbst heraus zu sprechen und zu musizieren, sondern durchtönt zu werden von etwas Größerem. So wie es beim Atem vor allem ein „Es atmet uns“ ist, kann der Gesang als ein „Es singt uns“ erlebt werden. Auf diese Weise können wir zu Resonanzräumen für das Nicht-Nennbare
werden, das größer ist als wir selbst, aber dessen Teile wir sind.


Atme in mir, RUACH,
dass ich Heiliges denke
Treibe mich, RUACH,
dass ich Heiliges tue
Locke mich, RUACH,
dass ich Heiliges liebe
Stärke mich, RUACH,
dass ich Heiliges bewahre
Hüte mich, RUACH,
dass ich das Heilige nicht mehr verliere.


Augustinus zugeschrieben

 

Klang und Stimme in der spirituellen Praxis
Seit der Frühgeschichte der Menschheit spielt Musik eine wesentliche Rolle bei der Glaubenspraxis und bei kultisch-religiösen Ritualen. Auch heute noch ist die spirituelle Praxis meist geprägt von Gesängen und
musikalischen Klängen, wenn es sich nicht gerade um reine Stille-Zeiten wie bei einer Kontemplation oder beim Zazen handelt.


Wir können dabei die Erfahrung machen, dass Worte, Gedanken und Gebete durch Musik weitergeführt und verdichtet werden können. Neben Instrumenten mit ritueller Funktion, wie Zimbeln, Glocken und Gongs, kommen mittlerweile alle nur denkbaren Musikinstrumente zum
Einsatz, um Gesänge zu begleiten oder auch solistisch das Ritual mitzugestalten.
Bei der Auswahl der Instrumente ist dabei wichtig, von deren  unterschiedlicher Wirkung Kenntnis zu haben. Kurz gesagt wirken
perkussive Instrumente stabilisierend, aber je nach Tempo auch aufputschend.
Und dann gibt es Instrumente, die entgrenzend wirken wie das
Monochord oder der Gong, die im Bereich der Meditation häufig
verwendet werden.
Hier ist es beispielsweise wichtig, psychisch labile Menschen im Blick zu behalten.
Die unmittelbarste Erfahrung von Musik bleibt jedoch der eigene Gesang, der die spirituelle Praxis in besonderem Maße bereichern kann. Als universelle Muttersprache des Menschen öffnet das Singen Innenräume und weckt eine Sehnsucht, auch im übertragenen Sinne zu einem Instrument zu werden, wie es das berühmte Gebet der Franziskaner ausdrückt:


O Signore / fa di me / uno strumento /
della tua pace
(O Herr, mache mich zu einem
Instrument deines Friedens)


Um den Körper als Instrument konkret zu wecken, bieten sich die Vokale als gute Einstimmung an, da es für jeden Vokal einen Bereich im Leib gibt, in dem die Resonanz besonders groß ist. So ist der Vokal I im Bereich des Kopfes, der Vokal E im Bereich von Mund und Hals, der Vokal A im Herzbereich, der Vokal O im Bauchbereich und der Vokal U vor allem im
Beckenraum verortet. Singt man nun die Vokale in dieser Reihenfolge I-E-A-O-U, wird der Körper einmal vertikal durchtönt.
Eine solche Einstimmung bereichert und intensiviert das anschließende Singen von Liedern oder Mantren.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit lassen sich bei der Rolle von Gesang in der spirituellen Praxis drei unterschiedliche Bereiche ausmachen: Zum einen gibt es die teilweise langen, religiösen Texte, die singend rezitiert werden, wie es im Buddhismus, Hinduismus, Islam oder im Psalmodieren des Judentums und des Christentums (Gregorianik) gepflegt wurde und wird. Zum anderen gibt es Lieder, bei denen in mehreren Strophen ein geistlicher Inhalt (wie ein Dank, eine Bitte oder ein Lobpreis) zum Ausdruck gebracht wird. Dies ist beispielsweise bei den meisten Liedern der Kirchengesangbücher der Fall. Ein dritter Bereich ist der mantrische Gesang, bei dem ein kurzer Text wie bei Taizé-Liedern oder dem Hagios-Zyklus oder auch nur ein, zwei einzelne Worte wie beim Herzensgebet oder dem „Chanten“ im Yoga durch vielmaliges  Wiederholen zu einem Gebetsklang wird, der eine enorme Kraft entfaltet. Auf diese Weise werden Worte wie Shalom, Jehoschua, Ich bin oder auch Om mani padme hum oder Sat Nam zu einem immerwährend
im Herzen klingenden Gebet.
Die Sehnsucht nach Verschmelzung
und Vereinigung des Menschen mit dem Nicht-Nennbaren, die unio mystica, kann durch den Gesang zur Wirklichkeit werden.
Dann wird uns bewusst, dass die Musik der Leib des Unsichtbaren ist und es uns als Instrumente braucht, um in der Welt hörbar zu werden.
Zugleich ist es für uns Menschen zutiefst beglückend, mit den eigenen Lebensmelodien zur großen Sinfonie des Lebens beitragen zu dürfen!
Wenn einer aus seiner Seele singt, heilt er zugleich seine innere Welt. Wenn alle aus ihrer Seele singen und eins sind in der Musik, heilen sie
zugleich auch die äußere Welt. (Sir Yehudi
Menuhin)

 


Literaturhinweise
• Behrend, Joachim Ernst: „Nada Brahma“, Rowohlt, 1985
• Behrend, Joachim Ernst: „Klang der Seele“, Herder, 2000
• Lauterwasser, Alexander: „Schwingung, Resonanz, Leben“, AT Verlag, 2015
• Sir Yehudi Menuhin: Text für den Verein „Il Canto del mondo“.

 

 


Helge Burggrabe, Komponist und Seminarleiter (Fischerhude)
Als Komponist und künstlerischer Leiter von Kulturprojekten interessiert Burggrabe die Synergie von Kunst, gesellschaftlichen Themen und einer interreligiösen, offenen Spiritualität. Dabei entstehen Werke, die durch ihren synästhetischen Ansatz alle Sinne ansprechen und unterschiedliche
Kunstsparten wie Musik, Tanzchoreografie und Lichtkunst miteinander verbinden.
In über hundert Sakralbauten (u.a. die Dome in Speyer, Köln, Bremen, Hildesheim, Meißen und Frankfurt, in der Dresdner Frauenkirche, im Pantheon in Rom und im Fraumünster in Zürich) wurden seine Werke von renommierten Solisten, Künstlern, Chören und Orchestern sowie Schauspielern wie Martina Gedeck, Iris Berben, Julia Jentsch und Bruno
Ganz aufgeführt. Derzeit entwickelt Helge Burggrabe eine Orchesterkomposition zu den Menschenrechten (HUMAN), die im Herbst 2020 in Brüssel als Community-Dance-Projekt mit Jugendlichen aus
Molenbeek unter der Leitung des Choreografen Royston Maldoom („Rhythm is it“) Premiere haben wird.
Im Mittelpunkt von Burggrabes Seminartätigkeit steht die Verbindung von Musik, Architektur und Stille mit Fragen der Spiritualität. Initiationsort seiner Arbeit ist die Kathedrale von Chartres, zu der er seit 1996 musikalisch-spirituelle Reisen leitet.
Eine große Rolle spielt bei Burggrabes Seminaren das Entdecken und Entfalten der Stimme und die Möglichkeit, mit Gesang äußere und innere Räume zu öffnen.
Dafür hat er in den vergangenen Jahren eine Reihe Gebetsgesänge komponiert, die unter dem Titel „HAGIOS – Gesungenes Gebet“ mit zwei CD-Veröffentlichungen (Berlin Classics), mehr als 60 Liedernächten sowie Tanz-Choreographien von Nanni Kloke weite Kreise ziehen.
www.burggrabe.de

 

 

 

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