Würzburger Forum der Kontemplation e. V. (WFdK)

Kontemplation, was ist das?

 

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Elke Vagt

Kontemplation, was ist das?

Kontemplation - ein Lebensweg, ein Weg ins Leben, in den Augenblick, ohne Wenn und Aber, alles wahrnehmend, Leben als Erfahrung dessen, was jetzt ist. Kontemplation - ein Reinigungsweg, ein Weg des Loslassens dessen, was belastet und die Erfahrung des Göttlichen verstellt und behindert. Kontemplation - ein Übungsweg mit täglichem Sitzen in der Stille, pro Jahr mindestens ein mehrtägiger Kontemplationskurs.

Am Anfang des Kontemplationsweges

Leid, Hader und Kampf mit Gott und der Welt; Wunsch, das Leben und Menschen verstehen und ändern zu wollen. Fragen wie: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?" Unsägliche Sehnsucht nach Stille.

Schwierigkeiten beim Sitzen in der Stille

Die vielen Gedanken und Gefühle, Schmerzen, Selbstzweifel und Verzweiflung, Langeweile, Enttäuschungen, Wünsche ... ein ständiges Sich-drehen um das Wohlbefinden; Herausforderung, bei der Wahrnehmung des Atems und bei der Übung zu verweilen, sich selbst auszuhalten, gerade auch beim Auftauchen des Schattens. Ab und zu das Aufblitzen glücklicher Momente.

Segensreich

Schweigen und Stille und die Begleitung und Ermutigung durch erfahrene Lehrer/innen, besonders durch Pater Willigis Jäger.

Im Verlauf des Kontemplationsweges

Allmähliche Veränderung - nachlassende Gedanken während des Sitzens und die Beobachtung, dass die Gegenwart immer länger im Focus bleibt, die Kontemplationsübung ein Eigendasein entwickelt und das Ich einzufangen scheint. Wachsende Aufmerksamkeit. Subtile Wahrnehmungen. Lauschen in und Horchen auf die Stille.

Auswirkungen im Alltag

Größere Gelassenheit, Zufriedenheit, nachlassende Furcht, eine Ausweitung der Achtsamkeit, nachlassende Ichbezogenheit und Wendung hin zu den Menschen..

Irgendwann

Ein unvermitteltes Einssein mit einer Tätigkeit, einer Pflanze, einem Laut, einem Menschen, einer Situation. Überbordende Freude, Glückseligkeit. Erkenntnis des Göttlichen in und über allem, durch alles wirkend; der Mensch als Ausdruck des Göttlichen. Liebe. Irgendwann kommt das Erleben, was zutiefst ist, des Nichts, des Einen. „Das ist ES." Friede mit Gott und Welt, kein Raum, keine Zeit, Nicht-Wissen. Unbeschreiblich.

Und

Die immerwährende Übung aus der Erkenntnis: Nichts ist gewonnen. Die Integration des Erfahrenen in den Alltag. Mögest du, Leser, deinen Weg gehen! Mögest du glücklich sein!

Elke Vagt,
geb. 1949, Kontemplations- und Zenlehrerin, berufen von Willigis Jäger

 

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