Würzburger Forum der Kontemplation e. V. (WFdK)Orte der Praxis |
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25 Jahre MONTE VERITÀ Zentrum für Yoga & MeditationAutor: Ansgar Sievering-GlatzVor 25 Jahren entstand der MONTE VERITÀ in den Räumen einer alten Schule. Als Initiator suchte Ansgar Sievering-Glatz zunächst drei weitere KursleiterInnen, denen es ebenso darum ging, ihre Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen ganzheitlicher Gesundheitsmethoden und verschiedenster Entspannungsverfahren mit einzubringen. Der Name für diesen Aufbruch eines Neuen Zentrums sollte aus dem europäischen Traditionsraum kommen. Als Vorbild des neuen MONTE VERITÀ diente eine, mit gleichem Namen in der Nähe von Ascona um die Jahrhundertwende entstandene Bewegung, die sich diesen Namen gab. Helmut Friedewald, ein verstorbener Bochumer Künstler, entwarf das neue Emblem. Er war als junger Mann gut mit Hermann Hesse befreundet und hat ihn dort in der Schweiz besucht. Dieser Ur-Monte war ein Schmelztiegel und Raum für eine Vielzahl expressiver Ideen und Lebensformen. Menschen mit großen Namen haben an diesem Ort gewirkt und Neues entwickelt und gestaltet: von verschiedenen ökologischen Lebensformen über unterschiedliche Körperkulte, freie Tanzgestaltung, neue architektonische Gestaltungsformen und unterschiedlichste spirituelle Sinnsuche. Das war auch für den MONTE VERITÀ in Bochum ein Impuls auf der Suche nach seiner neuen Identität. Schon bald übernahm Ansgar Sievering-Glatz allein die Leitung und das Kursangebot konzentrierte sich zunächst auf die Yoga- und Meditations-Arbeit. Im weiteren Verlauf kamen auch körperorientierte und therapeutische Arbeit hinzu. Mit verschiedenen öffentlichen bzw. kirchlichen Bildungsträgern entwickelte sich zeitweise eine intensive Zusammenarbeit. So gibt es zurzeit Weiterbildungsangebote bei der Evangelischen Fachhochschule, wo es um die Ausbildung zum Schlaf- und Entspannungstherapeuten geht. Insbesondere werden dabei theoretische und praktische Aspekte des Autogenen Trainings und Progressiver Muskelentspannung mit vertiefender Sichtweise vermittelt. Auch die seit vielen Jahren bestehende Verbindung zur St. Petri Kirche Dortmund ist ihm ein besonderes Anliegen. Mit Meditations- und Achtsamkeitsangeboten ist er dort immer wieder tätig. Eine außergewöhnliche Veranstaltungs-Attraktion ist dabei das in der Kirche zeitweise ausgelegte Labyrinth. Es nimmt fast den gesamten Kirchenraum ein und über den Zeitraum von 6 - 8 Wochen werden alle Veranstaltungen mit diesem Labyrinth verbunden. Seit September 2004 hat der MONTE VERITÀ seine Heimat im ehemaligen Gemeindehaus der Martini-Kirche gefunden, die seit 3 Jahren geschlossen ist. Der Gemeindesaal, früher Raum für Gottesdienste und Feiern, ist jetzt zum einladenden Meditations- und Übungsraum geworden. Dieses Zentrum für Yoga und Meditation atmet Stille und Klarheit. Der große, helle Übungsraum – man möchte ihn Lebens-Raum nennen – ist von schlichten Buddha Bildern eingerahmt. Sonst ist der Raum weit und leer und von wunderbar schlichter Ästhetik. Er gibt durch seine warme, gesammelte Atmosphäre ein Empfinden von Empfangen-Sein und Aufgenommen-Sein. Schon wenn man eintritt, empfängt einen die Stille und wie von selbst beginnt man sich zu sammeln und die Schritte in den Raum hinein bewusst und achtsam zu gehen. Hier möchte man verweilen, sich auf eine der warm-orangenen Decken legen, entspannen und heilsame Leibarbeit erfahren. Oder auf Kissen oder Bänkchen sich der Stille der Kontemplation hingeben und der Tiefe in sich Raum geben. Die Stille des Raumes hilft in das eigene Innere einzutreten, sich zu öffnen und „die Stille hinter der Stille“ (Willigis Jäger) zu erfahren. Wir von der Regionalgruppe Rhein-Ruhr-Lippe des WFdK nutzen diese Räu - me von Ansgar Sievering-Glatz für unsere Treffen und sind jedesmal begeistert, wie schön die Räume sind und wie viel Anregung zum praktischen Tun und zu Austausch und Gespräch davon ausgehen. Wir fühlen uns gleichermaßen eingeladen zur Kontemplation wie zur Leibarbeit, zum Tanz und zum geistigen Austausch. Neben dem großen Raum gibt es noch einen kleineren, hellen, gemütlichen Gesprächsraum, den wir für den Austausch miteinander nutzen können. Er ist groß genug für eine Gruppe von sicher zehn Personen, hier finden aber auch die Einzelgespräche, Therapie und Beratungen statt, die Ansgar seinen SchülerInnen anbietet. Die direkt daneben liegende Küche gibt Gelegenheit, bei größeren Veranstaltungen auch Leckeres zum Essen und Trinken anzubieten. Das ehemalige Gemeindezentrum ist für all die intensiven Angebote von Ansgar Sievering-Glatz in besonderer Weise geeignet, viele Menschen kommen hierher und sie schätzen diesen Ort der Stille. Sie reisen aus den umliegenden Städten zu ihm und der MONTE, wie er liebevoll von seinen Schülern genannt wird, hat bei Vielen einen festen Platz im Alltag eingenommen. Sein Anliegen, Wegbegleitung und Unterstützung auf dem inneren Weg zu sein, hat hier einen festen Platz. In der Woche laufen 9 Yogakurse, die sich jeweils an einem Kurs-Thema orientieren. Sie sind sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene gedacht. Hierbei geht es nicht um besondere Beweglichkeit, sondern um die achtsame und bewusste Körpererfahrung, die als Wegbereiter in eine tiefere Erfahrung hineinführt. Jede Person wird an ihrem eigenen Übungsstand mitgenommen. Im letzten Jahr ging es um das Jahresthema Körperräume, so waren Brustraum, Bauchraum und energetische Körperräume, also die Arbeit mit den Chakren, von besonderer Bedeutung. Immer geht es in den Kursen darum, achtsam ins eigene Spüren einzutauchen. Seine Yoga-Arbeit ruht auf drei wichtigen Säulen:
Die Körperarbeit wird ausdrücklich als spirituelle Arbeit verstanden. Durch seine behutsame, klare und freilassende Führung entstehen die verschiedenen Yoga Haltungen und es breitet sich eine innere Sammlung und Präsenz aus, die sich durch die gesamte Stunde fortsetzt. Immer wieder wird der / die Übende auf den Augenblick des Tuns zurückgeworfen und wohlwollend darin unterstützt, ganz in seinem Tun zu sein. So entsteht eine Präsenz der Stille, die sich immer weiter vertieft. Zwischen den Abendkursen und vor den Morgenkursen gibt es ein offenes Angebot zur Meditation. Dabei wird in das stille Sitzen von ca. 20 Minuten eingeführt. Einmal im Monat findet am Freitagabend im MONTE VERITÀ Stille Meditation & Gebetsgebärden statt. Mit Stillem Sitzen, Gebetshaltungen und KinHin wird über 2½ Stunden intensiv geübt. Als ein über 20-Jähriges, wichtiges Ritual hat sich das Meditationswochenende am ersten Advent entwickelt. Über zwei Tage werden Kontemplation und Gebetsgebärden, jeweils von 9.00–18.00 bzw. 16.00 Uhr praktiziert. Zurzeit besuchen in der Woche ca. 130 TeilnehmerInnen die laufenden Yoga- Kurse im MONTE VERITÀ. Seine Gesprächspsychotherapeutische Arbeit richtet sich an Personen, die auf ihrem Weg Unterstützung und Begleitung suchen. Die körperorientierte Einzelbegleitung im Yoga und auch in Micromovement Bodywork ist ihm ein besonderes Anliegen. Mit Micromovement Bodywork werden auf behutsame Art und Weise tiefe strukturelle Bewegungsmuster fühlend erspürt und auf einfühlende Weise gelöst und erweitert. Dieses führt zu einer wohltuenden und tiefen Entspannung. In der Yoga-Einzelarbeit geht es um die persönlichen Möglichkeiten, an sich in kleinen achtsamen Schritten zu arbeiten und mit einem auf die Person zugeschnittenen Programm zu üben. Diese Begleitung kann über einen längeren Zeitraum laufen. Ab 2013 wird Ansgar Sievering-Glatz erstmals Anfang August zwei Yoga Semi - nare am Benediktushof in Holzkirchen anbieten. Ansgar Sievering-Glatz, |
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