Würzburger Forum der Kontemplation e. V. (WFdK)

Buchvorstellung

 

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ChristineGrieger Wehrli

 

Tag für Tag erneuert


Ein Weg, der immer beginnen kann und nie endet


Wolfgang Lenk BoD-Verlag 2018,
170 Seiten, ISBN: 978-3-7528-0748-6

 

Der Titel des Buches greift ein Wort aus der Mystik des Apostels Paulus auf:
„Wenn auch der äußere Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert“.
Der Autor gibt Briefe einer Frau namens Gertrud in deren Auftrag nach ihrem Tod heraus, kommentiert sie gelegentlich und ergänzt sie in einem Abschnitt durch Übungen, auf die sich die Briefe beziehen.
„Gertrud“ reflektiert in den Briefen über sechs Jahre bis zu ihrem Tod Erfahrungen aus einem Meditationskurs und aus Tagungenin intensiver Auseinandersetzung mit ihrem gegenwärtigen wie auch mit ihrem
vergangenen Leben. Die Briefe spiegeln auch eine „geistliche Begleitung“ auf diesem spirituellen Weg durch den Herausgeber.
Zusammenfassend schreibt sie über ihre Erfahrungen:
„Vor vielen Jahren hatte ich den Eindruck, dass mein Unterbewusstsein wie ein dunkler Keller ist, zu dem ich keinen Zugang habe. Aber das hat mich auch nicht beunruhigt, weil er fest verschlossen war. Vor fünf Jahren kamen allmählich Stück für Stück unverarbeitete Erlebnisse aus meinem ‚Keller‘ hoch, die ich dann alle noch einmal durchleben und verarbeiten
musste… Aber dann merkte ich, dass es in meinem Keller nicht mehr dunkel war, sondern hell und aufgeräumt.“
Schließlich erkennt sie: „Es sieht ganz tief in mir aus wie die Krypta, ein Raum, der zu meinem Leben gehört. So ist allmählich im Laufe von vielen Jahren aus einem dunklen Keller eine Krypta geworden, in der es Leben gibt.“
Gertrud schreibt aus ihren persönlichen Erfahrungen heraus, nie belehrend. Das macht die Briefe anregend für jeden eigenen „Weg, der immer beginnen kann und nie endet“, wie der Untertitel lautet.
Deutlich wird: Spiritualität ist ein Weg der Verwandlung. Gertrud gibt mit ihren Briefen tiefe Einblicke in das Zusammenspiel zwischen meditativen Übungen, dem oft von Schmerzen, aber auch von vielen beglückenden Erfahrungen bestimmten Alltagserleben und Erinnerungen an schöne
wie auch verletzende Lebenserfahrungen.
Viele zentrale Themen dieses Weges bringt sie dabei zur Sprache: Leib als Ort spiritueller Erfahrung; die Bedeutung von äußeren und inneren Bildern; das bewusste Nicht-Tun; Klärungsprozesse, auch von Gottesvorstellungen; der Umgang mit Leiden und das Ja zum Leben.
Die Briefe geben Anteil an grundlegenden Erfahrungen eines jeden spirituellen Weges. Zugleich aber durchschreiten sie Prozesse, die für viele Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt wichtig sind. Dies
unterstreichen die „Gedanken zum Lebensende“, die „statt eines Nachwortes“ kurze Texte zum Thema Sterbebegleitung wiedergeben.
Das Buch bringt exemplarisch grundlegende Themen eines jeden spirituellen Weges zur Sprache. Zugleich zeigt es auf, wie „geistliche Begleitung“ wirken kann.
Es gehört so in die Hände von Menschen „auf dem Wege“.

 

 

Manfred Rompf, Pfr. i. R.,
Meditations-u. Kontemplationslehrer,
Synodalbeauftragter für Meditation im Kirchenkreis Essen
Schliepersberg 9 b, 45257 Essen, Tel.: 0201-488849
www.manfredrompf.de
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